Eifersucht

Wie viel davon ist gesund?


Eifersucht ist ein quälendes Gefühl. Sie gehört zu den häufigsten Scheidungsgründen. Psychologen sagen, Eifersucht kann sogar Beziehungen retten, es kommt nur auf die Dosierung an. Aber das "grünäugige Monster" kann aus sanftmütigen Menschen auch Gewalttäter machen: Laut Kriminalstatistik begehen hierzulande pro Jahr rund 100 Männer und 20 Frauen Morde aus Eifersucht.



Eifersucht: Alle negativen Gefühle auf einmal

Wer kennt das nicht: Das Telefon klingelt, man hebt ab und es wird aufgelegt. Misstrauen und Angst schießen wie eine Stichflamme in einem hoch. Das Herz rast. Was, wenn der Partner jemand anderen hat? Der eifersüchtige Mensch erlebt fast alle möglichen negativen Emotionen auf einmal.


  • Ärger, Wut, Zorn ("Wie kann sie es wagen?")

  • Hass und Verachtung ("Dem werde ich es zeigen!")

  • Scham ("Alle wussten davon, nur ich nicht!")

  • Angst und Verzweiflung ("Ich kann ohne ihn nicht leben!")

  • Trauer und Depression ("Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden...")



Der Eifersucht entkommt niemand. Auch nicht die, die von sich behaupten, niemals eifersüchtig zu sein. Ihnen gelingt es vielleicht, ihre Eifersucht zu verdrängen, aber sie leiden dann eben an "unerklärlichen" Depressionen, Migräneanfällen oder Hautausschlag.



Eifersucht: Ein weltweit beobachtetes Phänomen

Eine internationale Studie belegt, dass Menschen aller Kulturen eifersüchtig reagieren, wenn sie ihre Beziehung in Gefahr sehen. Dabei kommt es offenbar auf die jeweils gewohnten Normen an: Ein Eskimo mag zwar aus Gastfreundschaft einem Fremden seine Frau als Bettgenossin anbieten, er reagiert jedoch sehr wohl dann eifersüchtig, wenn diese von sich aus Interesse an dem Gast zeigt.

Eifersucht ist wohl das verkannteste und am meisten verachtete Gefühl: "Jemand, der heftige Eifersuchtsreaktionen zeigt, setzt sich damit leicht dem Gespött seiner Mitmenschen aus", erklärt der Psychotherapeut Wolf Jordan. Sein Kollege Hans Jellouschek ist der Meinung, dass sich Menschen dieses Gefühls schämen, "weil sie modern sein wollen, die Eifersucht aber ein unmodernes Gefühl ist. Kleinlich, besitzergreifend, engherzig und von Abhängigkeit zeugend." Damit tun sich viele aber Unrecht. Schon der "Vater" der Psychoanalyse, Siegmund Freud, sah besagtes Gefühl gelassener. "Eifersucht gehört zu den Affektzuständen, die man, ähnlich wie die Trauer, als normal bezeichnen darf", schrieb er.

Deshalb ist Eifersucht, die laut Volksmund eine Leidenschaft ist, die mit "Eifer sucht, was Leiden schafft", besser als ihr Ruf. Denn abgesehen von der pathologischen Eifersucht, die z.B. aus einer unsicheren Kindheit herrühren kann, ist sie ein durchaus normales Warnsignal dafür, dass grundlegende Bedürfnisse nach Bestätigung und Sicherheit in der Beziehung nicht befriedigt sind. "Wer das Signal aus Angst oder Scham ignoriert, bringt sich um die Chance, die Partnerschaft zu verbessern und Missverständnisse auszuräumen", betont Jordan.

 

Tipps für Eifersüchtige


Wer nicht möchte, dass unterdrückte Eifersucht langsam an der Beziehung nagt, sollte sich von der Vorstellung lösen, dass diese in jedem Fall ein zerstörerisches Gefühl ist. Psychologen wissen: Menschen, die sich in ihrer Beziehung sicher fühlen, äußern Eifersucht offener als unsichere Naturen. Gut so, denn sonst läuft die Liebe Gefahr, auf Dauer unter einem Wust verdrängter Gefühle zu ersticken.


Deshalb empfiehlt es sich, seine Eifersucht ehrlich zu zeigen und damit von vornherein Missverständnisse zu vermeiden. Ärger und Angst also nicht unterdrücken, sondern ruhig mal richtig Dampf ablassen. Das bringt nicht nur Erleichterung, sondern führt auch zu ehrlicher Kommunikation. Man fühlt sich mit seinen negativen Gefühlen nicht mehr allein, sondern kämpft offen um die Beziehung. Nur so kann diese stabiler werden. Hier einige Tipps, wie Sie mit Ihrer Eifersucht besser umgehen können:

  • Passen Sie sich nicht aus Angst vor dem Verlassenwerden total an die Bedürfnisse und Wünsche des Partners an.

  • Versuchen Sie nicht, den Partner durch Kontrolle an der (vermeintlichen) Untreue zu hindern. Damit quälen Sie nur sich selbst und - wohlmöglich zu Unrecht - auch den Partner.

  • "Rache ist süß" kann nicht des Rätsels Lösung sein. Deshalb ist der Plan, den anderen auch eifersüchtig zu machen, meist zum Scheitern verurteilt. Wiewohl das Pflegen eigener Sozialkontakte sehr wohl das Selbstvertrauen steigern und so die eigene Eifersucht mindern kann.

  • Angst oder Wut mögen noch so groß sein. Dennoch: Dem anderen immer mit Respekt begegnen und sich an seine liebenswerten Eigenschaften erinnern.

  • Nicht aus Angst blind werden für Liebesbeweise des Partners.

  • Geben Sie ihre Eifersucht zu. Selbst dem extremsten Gefühl wird dadurch der Stachel genommen, weil der Eifersüchtige nicht mehr mit seinen Ängsten allein ist und der andere sein Verhalten besser verstehen kann.

  • Achten Sie auf ihre Attraktivität, haben sie sich vielleicht in letzter Zeit ein wenig gehen lassen? Eifersucht kann durchaus dazu führen, dass man/frau sich wieder mehr Mühe um den anderen gibt.

  • Wie wäre es denn mit einem Geschenk, das dem anderen zeigt, dass er Ihnen noch wichtig ist? Und wie mit einem romantischen Abend zu zweit?
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